Fibromyalgie und Stress

Die Auswirkungen von Stress beim Fibromyalgie-Syndrom“
Referent: Rainer Marx   Internet: www.fm-selbsthilfe-rmk.info  
Samstag, 28.07.2012 um 19.00Uhr, Ort: AWO in 40721 Hilden, Schulstr.35
Der Begriff Stress hält im Alltag für Etliches her, das zum persönlichen Empfinden von Überforderung und Anspannung führt.  Dahinter steht unser körpereigenes Stresssystem, das hauptsächlich unsere Lebens- und Gesunderhaltung zum Ziel hat. Es versetzt uns über meist gleich ablaufende hormonell gesteuerte Vorgängein die Lage auf als Bedrohung empfundene Wahrnehmungen angepasst zu reagieren. 
Nach Beseitigung des Auslösers dieser Bedrohungsempfindung (Stressor) und der Nutzung der hierbei zur Verfügung gestellten Energie wird naturgemäß wieder ein entspannter körperlicher Zustand hergestellt.
Doch, was geschieht bei Dauerstress, wenn die Energie nicht ausgenutzt und die hormonell verstellten körperlichen Veränderungen nicht mehr zurück reguliert werden, die Anspannung bleibt und die Entspannungsphase entfällt? Wie wirkt dies u.a. auf chronische Schmerzpatienten?
Zusammenfassung (Artikel aus dem "FM-Nachrichteblättchens"

Fibromyalgie - Nachrichteblättche 01 / 2011 der Fibromyalgie-Selbsthilfe Rhein-Main-Kinzig Seite 3 von 10 Redaktion:Stress spielt beim FMS eine maßgebliche Rolle. Auch wenn wir Alltagsgeschehnisse, an die wiruns gewöhnt haben oder ungute Umstände, nicht selbst bewältigen können, belastet uns dies nichtnur mental und psychisch, sondern auch körperlich und führt später zu krankmachendenVeränderungen.Es handelt sich oft um scheinbar banale Dinge, die von den Betroffenen nicht ernst genommenwerden. Dies können z. B. auch Schulden oder sonstige finanzielle Einschränkungen sein(aufgrund z. B. einer niedrigen Erwerbsminderungsrente oder auch wegen vermehrter Ausgaben fürdie älterwerdenden Kinder, Unterhaltszahlungen pp.), die keinen großen Spielraum mehr für dieErfüllung eigener Wünsche zulassen. Es entsteht Resignation und Hilflosigkeit.Die Übernahme der Pflege der Eltern oder anderer Personen stellt ebenfalls eine große Belastungdar, wobei die eigenen Bedürfnisse hierbei immer hintenanstehen.

Das bei FMS-Betroffenen meist anzutreffenede Pflichtbewusstsein und ihre positive sozialeZugewandheit anderen gegenüber, hält diese leider, bis sie selbst kaum noch können, zu lange „beider Stange“. Es wird in der Regel gar nicht oder zu spät auf die persönliche Überbelastung reagiert.Auf Dauer frustriert únd stresst dies erheblich! Der Partner kann maßgeblich zur Relativierung und Entschärfung der Konflikte (im Sinne einer Entstressung) oder auch zu ihrer Verstärkung beitragen.Z. B., wenn die Nichtbeseitigung der störenden Umstände immer wieder als Vorwurf vorgehaltenund beklagt wird. Die Beteiligten reiben sich hierbei gegenseitig auf und sorgen somit selbst kontinuierlich für gesundheitsschädlichen Dauerstress.

Der Körper reagiert hierauf gewohnterweise mit seinem Stresssystem und aktiviert z. B. dasHerzkreislaufsystem, erhöht den Pulsschlag, verändert die Muskelspannung, blockiert dieInsulinausschüttung und vieles mehr. Dauerstress wird auch gerne mit vermehrter rasch ernergiegebender Nahrung kompensiert, sodass das metabolische Syndrom (Fettleibigkeit, Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck, meist Diabetes II) in der Regel Vorläufer der folgenden koronaren Herzerkrankung ist.Wie vorgen. Studie zeigt wird bei schwierigen Partnerbeziehungen das Risiko für Herzerkrankungenum das 3,5-fache mit einer gesteigerten Anfälligkeit für Angina pectoris (*) erhöht.Der bekannte Satz „Das hat er sich sehr zu Herzen genommen!“ bekommt durch die vorgen. Studieseine besondere Berechtigung. Bei dauernden Streitigkeiten mit dem Partner oder den Nachbarn steigt das Angina-pectoris-Risiko erheblich an.

(*) Angina pectoris (Syn.: Stenokardie, deutsch: Brustenge, Herzschmerz, Abk. AP) ist ein anfallsartiger Schmerz in der Brust, der durch eine Durchblutungsstörung des Herzens ausgelöst wird. Meist beruht diese auf einer Engstelle (Stenose) eines Herzkranzgefäßes. Dies zeigt, wie wichtig für unsere Gesundheit eine gute Partnerschaft, verträgliche Nachbarn, sicherlich auch ein gutes Arbeitsklima, mit Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, sind. Stress, rechtzeitig erkannt, lässt sich reduzieren!Entspannungsübungen (auch auf der Arbeitsstelle) können hierbei helfen. Eine Nahrung, die nicht nur zum Ziel hat, kurzfristig Energie zu geben (sehr zuckerhaltige, kohlehydratreiche Nahrung, „Fastfood“), sondern die langsam vom Körper verarbeitet wird (Vollkornprodukte) ist wirksamer. Angemessene (regelmäßige) körperliche Betätigung hilft Stresshormone zu mininieren! Ein wenig hat es jeder selbst in der Hand. (mx)